
Fahrradparkhaus in Bonn © Juli Dick
Sicher Radfahren in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis
Fakten, Hintergründe und Handlungsbedarf - mit Abruf der Broschüre: Radwissen im Fokus
Radfahren ist klimafreundlich, gesund und platzsparend – und dennoch fühlen sich viele Menschen im Alltag auf dem Fahrrad unsicher. Dieses Unsicherheitsgefühl ist einer der Hauptgründe, warum das Fahrrad trotz aller Vorteile häufig nicht genutzt wird. Genau hier setzt das Factsheet an, das im Rahmen des Projekts „Schlüsselfaktor Radverkehr“ entstanden ist und von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie der Stadt Bonn gefördert wird.
Das Factsheet Radwissen im Fokus – verständlich, kompakt, relevant zu subjektiver Sicherheit, der Vision Zero sowie Unfallanalysen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis bündelt aktuelle Erkenntnisse zur Sicherheit im Radverkehr und bereitet sie übersichtlich und nachvollziehbar auf.
(Hier geht es direkt zum Factsheet)
Ein zentraler Befund: Sicherheit im Radverkehr ist nicht nur eine Frage objektiver Unfallzahlen, sondern auch der subjektiven Wahrnehmung. Menschen entscheiden sich nur dann fürs Rad, wenn sie sich sicher fühlen. Unfallanalysen aus Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Euskirchen zeigen, dass besonders Kreuzungen, Mischverkehr mit Kfz und unübersichtliche Infrastruktur häufig zu gefährlichen Situationen führen. Ältere Menschen und Pedelec-Nutzende sind dabei überdurchschnittlich häufig von schweren Verletzungen betroffen.
Die Daten machen deutlich, dass menschliche Fehler eine große Rolle spielen – aber nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Fehler werden dann besonders gefährlich, wenn die Infrastruktur sie nicht „verzeiht“. Deshalb reicht es nicht aus, allein auf umsichtiges Verhalten zu setzen. Eine klare, verständliche und durchgängige Radverkehrsführung, geschützte Kreuzungen, gute Sichtbeziehungen und eindeutige Markierungen sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden oder ihre Folgen zu mindern.
Vor diesem Hintergrund ist das Leitbild Vision Zero besonders relevant: Keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Bund, Land NRW sowie Städte und Kreise haben sich dieses Ziel gesetzt. Die regionalen Unfallzahlen zeigen jedoch, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht – insbesondere dort, wo viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Das Factsheet beleuchtet außerdem die Arbeit der Unfallkommissionen, die schwere Unfälle analysieren und konkrete Verbesserungen anstoßen. Gleichzeitig wird deutlich, dass dieses Instrument vor allem reaktiv wirkt. Für einen wirksamen Schutz des Rad- und Fußverkehrs braucht es daher ergänzende, präventive Strategien: eine konsequente Umgestaltung gefährlicher Kreuzungen, sichere Schulwege, Temporeduktion und ein zusammenhängendes, gut verständliches Radwegenetz.
Sicheres Radfahren ist keine Utopie, sondern eine Frage politischer Prioritäten und guter Planung. Die im Factsheet dargestellten Daten senden eine klare Botschaft: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zu handeln. Wenn Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen, kann Radfahren in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis für Menschen jeden Alters sicherer, attraktiver und selbstverständlicher werden.








