DB plant Radverkehrsverhinderungsanlage
Der Bahnübergang zwischen Bonn-Duisdorf und Alfter-Oedekoven soll geschlossen werden, stattdessen plant DB eine Unterführung für Radfahrer und Fußgänger. Doch statt Radfahren ist Radschieben angekündigt.
Der beschrankte Bahnübergang zwischen Bonn-Duisdorf und Alfter-Oedekoven (Alter Heerweg/Weckwerk) soll geschlossen werden und stattdessen plant DB eine Unterführung für Radfahrer und Fußgänger. Für diesen Kreis klingt dies mit Blick auf den Wegfall langer Wartezeiten vor geschlossener Schranke zunächst nicht schlecht. Zahlreiche Anwohner befürchten allerdings eine Zunahme des Kfz-Verkehrs (auch LKW) durch die Umwege zu den benachbarten Querungsmöglichkeiten. Insofern ist die Interessenslage ohnehin gespalten. Insbesondere dem Radverkehr droht jedoch ein Schildbürgerstreich, statt Radfahren ist Radschieben angekündigt!
Bereits im 2018 eingeleiteten Planfeststellungsverfahren hatte der ADFC gegen die vorgelegte Planung Einwende erhaben. In einem zwischenzeitlichen Gespräch mit DB wurde die Prüfung von Verbesserungsmöglichkeiten zugesagt. In der DB-Erwiderung vom Mai 2022 (!) und den vorgelegten Plänen ist davon allerdings nichts zu finden. Stattdessen heißt es explizit :" "Die Radfahrer müssen im Bereich der Unterführung und der Rampenanlagen absteigen".
DB plant also mit Millionenaufwand eine Anlage zur dauerhaften Be- oder Verhinderung des Radverkehrs, was absolut nicht hinnehmbar ist. In unserer Gegenäußerung haben wir das klar zum Ausdruck gebracht. Lokale und regionale Politik und Verwaltungen sind informiert. Wir hoffen auf entsprechenden Rückenwind und erwarten, dass sich auch DB in Ihren Planungen dem gesellschaftspolitischen Konsens zur Förderung des Radverkehrs durch Schaffung entsprechender Infrastruktur nicht länger verschließen wird.