Ausschuss beschließt Weiterentwicklung der Achse Hennef-Eitorf
(Februar 2024) ADFC beklage allerdings „nachlassende Verbindlichkeit“
Nachdem der ADFC Bonn/Rhein-Sieg im vergangenen Jahr ein Konzept für eine Radpendlerroute von Eitorf nach Hennef (siehe blauen Kasten) vorgelegt hatte, hat der Kreisausschuss für Planung und Verkehr nun heute einstimmig beschlossen, dass für den Radverkehr die Achse Hennef-Eitorf gemeinsam mit den beiden Kommunen weiterentwickelt werden soll.
Der ADFC hat vor über zwei Jahren begonnen, sich mit der Route Eitorf-Hennef zu beschäftigen. „Damals war es überhaupt noch nicht klar, dass es für den Alltagsradverkehr hier neben dem touristischen Siegradweg über weite Strecken eine andere
Route braucht“, erläutert ADFC-Sprecher Peter Lorscheid. „Diese Botschaft ist nun erfreulicherweise in Politik und Verwaltung angekommen, wie der heutige Beschluss zeigt.“ Die Route kommt damit als weiteres Element zu den bereits angestoßenen Radpendlerrouten im rechtsrheinischen Kreisgebiet hinzu.
Nicht überall teilt der ADFC dabei die aktuelle Einschätzung zur Umsetzbarkeit der ADFC-Vorschläge. Dies betrifft beispielsweise die Dringlichkeit und Realisierbarkeit einer direkten Radwegführung von der S-Bahnstation „Hennef Im Siegbogen“ in Richtung Osten. Lorscheid hofft, dass der ADFC bei diesen Einzelfragen im weiteren Projektfortgang noch Überzeugungsarbeit leisten kann.
Vergleicht man den heutigen Beschluss mit früheren Beschlüssen zu Radpendlerrouten, ist allerdings eine nachlassende Verbindlichkeit festzustellen. Bei den Radpendlerrouten nach Köln wurde mit den betroffenen Kommunen noch ein Konsortium gebildet und ein gemeinsamer Planungsstandard beschlossen, bei der Route Lohmar-St. Augustin wurde noch eine ganzheitliche Planung beauftragt, bei der Route Hennef-Troisdorf nur noch die Überplanung einiger kritischer Stellen. Für die Route Eitorf-Hennef sei dies aktuell nur noch ein vergleichsweise vager Beschluss ohne konkreten Planungsauftrag, zudem werde in den Erläuterungen der Verwaltung auch noch auf die Zuständigkeit von Straßen.NRW an einigen kritischen Stellen verwiesen, stellt
Lorscheid fest. „Doch vielleicht hat diese nachlassende Verbindlichkeit auch etwas Positives: Nämlich dass man erste Vesserungen schnell umsetzen kann, ohne aufwändigen Planungsprozess.“
Für die Radpendlerroute Hennef-Eitorf – wie auch für die übrigen Routen im rechtsrheinischen Kreisgebiet – wünscht sich ADFC-Sprecher Lorscheid: „Mehr Nachdruck, alle Beteiligten inklusive Straßen.NRW ins Boot zu holen, höheres Tempo in der konkreten Planung und vor allem einen stärkeren Willen, endlich in die Umsetzungsphase zu kommen.“ Mehr als 7 Jahre, nachdem das Thema Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen erstmals konkret diskutiert wurde, werde es Zeit, zu ersten sichtbaren Erfolgen zu kommen, die Radfahrende im Alltag voranbringen. Für die heute auf den Weg gebrachte Route sollte dies nicht so lange dauern – trotz (oder gerade wegen) der nachlassenden Verbindlichkeit.