
Wie geht es weiter mit der Mobilitätspolitik in Bonn? ADFC befragt die Parteien
Wie soll es nach dem Willen der Parteien weitergehen mit der Mobilität in Bonn? Dazu haben wir die Parteien befragt. Nachfolgend ihre Antworten.
Am 14.9. geben die Bonnerinnen und Bonner ihre Stimme für einen neuen Stadtrat und eine/n neue/n Oberbürgermeister/in ab. Im Bereich der Verkehrspolitik in Bonn geht es für den ADFC darum, mehr und sichere Wege für Radfahrende und Fußgänger zu schaffen. Zudem braucht es ein besseres und zuverlässiges Angebot im Öffentlichen Verkehr.
Aus diesem Grunde haben wir neun Fragen denjenigen Parteien in Bonn gestellt, die Fraktionsstärke im Rat haben und die auch Kandidaten/innen für die Wahl zur/zum Oberbürgermeister/in haben.
Nachfolgend finden sie die Antworten der Parteien - geordnet nach den Parteien, die derzeit im Rat eine Koalition bilden, und danach den zentralen Oppositionsparteien. Eine Wertung ist damit nicht verbunden. Der ADFC ist überparteilich und gibt auch keine Wahlempfehlung ab. Jede/r kann sich selbst ein Bild machen. Wir sind jedoch froh, dass es viele gibt, die sich in diesen Parteien ehrenamtlich engagieren! Das brauchen wir in unserer Demokratie.
Positionierung zur Radverkehrspolitik in Bonn
Wie beurteilen Sie die Vorschläge des ADFC Bonn/Rhein-Sieg und des Radentscheides Bonn, in der kommenden Wahlperiode nicht nur bei ohnehin nötigen Bauarbeiten Radwege zu bauen, sondern Baumaßnahmen auf den Ausbau von 10 lückenlosen und sicheren Velorouten in Bonn zu konzentrieren?
Grüne: Auch wir halten eine weitere Priorisierung von Routen im beschlossenen Radverkehrsnetz für wichtig, um diese dann schrittweise und durchgängig zu realisieren. Gleichzeitig muss, wie bisher auch bei ohnehin anstehenden Maßnahmen wie Kanalbaumaßnahmen die Chance genutzt werden, die Radinfrastruktur zu verbessern.
Wichtig ist uns, dass Routen, die nicht auf den vorgeschlagenen ADFC-Velorouten liegen, dennoch gemäß ihrer Bedeutung im Radverkehrsnetz ausgebaut werden müssen.
Wir setzen uns auch dafür ein, dass das Radnetz einfach und schematisch dargestellt an wichtigen Knotenpunkten in der Stadt aufgestellt wird und Routen mit einem Radwegweisungssystem ähnlich wie in Hamburg ausgewiesen werden. So wird das Radnetz nicht nur intuitiv nutzbar, sondern kann auch beispielsweise bei Baustellen verwendet werden, um das Ziel der Baustelle (z.B. Lückenschluss) und den dahinter liegenden Netzgedanken darzustellen.
Die Linke: Wir befürworten den Ausbau des Radnetzes und die Neuverteilung von Verkehrsflächen zugunsten des Fuß- und Radverkehrs – auch gegen Widerstände. Ebenso teilen wir den Wunsch, dass Ratsbeschlüsse schneller umgesetzt werden sollten, allerdings besteht dieses Problem nicht nur im Bereich des Radverkehrs. Die Idee der möglichst lückenlosen und sicheren Velorouten unterstützen wir gerne. Bei einzelnen Routen sind im Detail erhebliche Baumaßnahmen und Summen erforderlich, die näherer Diskussion bedürfen, so wie etwa bei der zusätzlichen Rheinbrücke. Eine solche Rheinquerung wäre sicher sehr charmant, die mit der Errichtung verbundenen Kosten können aus unserer Sicht angesichts der zahlreichen Sanierungserfordernisse von der Stadt aktuell und in naher Zukunft eher nicht getragen werden. Insofern ist im Einzelfall zu überlegen, wie sichere Alternativführungen möglich wären. Der Ausbau der Routen sollte mit höherer Priorität als bisher erfolgen, die städtischen Umbaumaßnahmen können jedoch nicht ausschließlich auf die Routen ausgerichtet werden, da auch andere Straßenzüge zur verbesserten Aufenthaltsqualität und für den sicheren Fußverkehr zügig angegangen werden müssen.
SPD: Ich halte diese Vorschläge für sehr sinnvoll und zukunftsweisend. Die Konzentration der Baumaßnahmen auf den Ausbau von zehn lückenlosen und sicheren Velorouten ist aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt, um die Verkehrs- und Mobilitätswende in Bonn voranzubringen. Gerade in Zeiten begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen ist es klug, Prioritäten zu setzen und gezielt dort zu investieren, wo es die größte Wirkung erzielt.
Dieser Ansatz bietet einen guten Kompromiss: Er berücksichtigt die notwendigen, ohnehin anstehenden Bauarbeiten und bündelt darüber hinaus die Kräfte auf konkrete, gut planbare Projekte, die die Radinfrastruktur deutlich verbessern. So kann man die Diskussionen um einzelne Maßnahmen befrieden und gleichzeitig mit echten, spürbaren Verbesserungen für Radfahrerinnen und Radfahrer vorankommen.
Volt: Der Ausbau der 10 Velorouten muss mit hoher Priorität angegangen werden, nicht nur dort, wo zufällig gebaut wird. Dennoch sollten diese Baustellen im Blick behalten werden, um Synergien zu nutzen.
FDP: Die FDP begrüßt den Vorschlag des ADFC für ein durchgängiges Radwegnetz, das die Hauptpendelrouten in die Stadt aufzeigt. Die FDP hat im Stadtrat bereits mehrfach gefordert, dass Stadtverwaltung und Ratsmehrheit eine Gesamtstrategie für den Radverkehr entwickeln und diese auch mit Priorität umsetzen, anstelle zusammenhangslos Einzelmaßnahmen anzugehen.
CDU: Die Konzentration auf 10 Velorouten halten wir für den richtigen Weg. Nach Jahren des Stückwerks ist die Zeit gekommen, durchgängige sichere Routen zu entwickeln, die den Radfahrenden ein eindeutiges Angebot in jede Richtung unserer Stadt bieten, das man wie selbstverständlich nutzen möchte.
BBB: Dort, wo es ökologisch, wirtschaftlich und verkehrstechnisch vertretbar ist, sind stadtübergreifende Fahrradschnellwege bzw. Velorouten sinnvoll. Sie tragen dazu bei, den Pendlerverkehr mit dem Auto zu reduzieren. Insoweit begrüßen wir die Vorschläge als einen fachkundigen Beitrag, der in die notwendige Abwägung über die finale Führung von Radstrecken Eingang finden sollte.
Für wie wichtig halten Sie eine weitere Rheinbrücke für Fußgänger und Radfahrende und welche Schritte werden Sie zur Realisierung dieses Projektes unternehmen?
Grüne: Die Realisierung der vierten Rheinbrücke unterstützen wir voll und ganz, denn diese würde nicht nur wichtige Quellen und Ziele des Radverkehrs direkt miteinander verbinden, sondern auch die Kennedybrücke entlasten. Die aktuell in Arbeit befindliche Potenzialanalyse wird Vorzugsvarianten aufzeigen. Sinnvoll wäre dann der Einsatz eines Projektsteuerers sowie die Akquise von Fördermitteln zur schnellen Realisierung.
Die Linke: Als Geschenk würden wir eine neue Rheinquerung gerne annehmen. Vor dem Hintergrund der beträchtlichen Kosten und des längeren Planungsvorlaufs liegt unsere Priorität bei den erforderlichen Infrastruktursanierungen und der Umsetzung von Projekten, die bereits einen weitergehenden Planungsstand haben.
SPD: Eine zusätzliche Rheinbrücke, ausschließlich für Fußgänger und Radfahrende, halte ich für dringend notwendig, um die Verkehrsinfrastruktur in Bonn nachhaltig zu verbessern und die Mobilität umweltfreundlich zu gestalten. Eine neue Brücke würde nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch den Alltag vieler Menschen deutlich erleichtern.
Die Planung dieses Projektes muss deshalb beschleunigt und eng mit allen beteiligten Akteuren auf kommunaler, regionaler und Landesebene abgestimmt werden. Ziel ist es, den Prozess zügig voranzutreiben, Hemmnisse abzubauen und so schnell wie möglich konkrete Schritte zur Umsetzung einzuleiten.
Mit einer neuen Rheinbrücke schaffen wir eine wichtige Verbindung, die Bonn noch lebenswerter und den Rad- und Fußverkehr noch attraktiver macht.
Volt: Die Fuß-/Radbrücke ist unbedingt erforderlich, allein schon, um Pendlerinnen eine attraktive Radverbindung nach Bonn zu bieten, aber auch als wichtiger Abkürzungsweg für die Bonner Bevölkerung.
FPD: Die FDP unterstützt solch eine Brücke auf Höhe der 2. Fährgasse ausdrücklich. Sie würde auch eine wichtige Rolle für die Erreichbarkeit der Arbeitsplätze im Bonner Zentrum und im Bundesviertel aus Richtung Beuel einnehmen.
CDU: Eine zusätzliche Rheinbrücke für Fußgänger und Radfahrende ist ein wertvoller Baustein, die wachsende Zahl von Fußgängern und Radfahrenden sicher und komfortabel über den Rhein zu bringen. Der Abstand, insbesondere von Kennedybrücke und Südbrücke, macht dieses dringend notwendig.
Da die Realisierung aber sicher Jahre dauern wird, darf man die vorhandenen Rheinquerungen, insbesondere Kennedybrücke, nicht aus den Augen verlieren und muss hier die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen.
Da Investitionen aus dem 500 Mrd.-Innovationspaket mit verkürzten Planungsabläufen realisiert werden können, sollte man versuchen, die Brücke über dieses Programm zu finanzieren. Wir halten aber zusätzlich die Idee von „Wassertaxis“ zur Rheinquerung für prüfenswert und ggf. auch schneller umsetzbar.
BBB: Wir haben die Planung von Anfang an unterstützt und werden dies im Rahmen der uns mit der Kommunalwahl 2025 gegebenen Möglichkeiten weiterführen.
Wollen Sie die jetzige Regelung, nach der kein MIV-Durchgangsverkehr über den alten Cityring geführt wird, beibehalten?
Grüne: Natürlich! Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die jetzige Regelung hervorragend funktioniert. Fahrgäste, die auf den Bus warten, haben nun mehr Platz auf dem Bussteig, der Radverkehr steigt stetig nicht nur in diesem Bereich, sondern in der ganzen Stadt. Und nicht zuletzt ist dieser Teil der Maximilianstraße Voraussetzung für den neuen modernen Busbahnhofs (ZOB). Würde der Cityring für den Autoverkehr wieder eingeführt, würde dies eine komplette Neuplanung für den ZOB bedeuten und die Anzahl der Bussteige wäre viel zu gering.
Die Linke: Ja.
SPD: Ja, ich will die jetzige Regelung beibehalten, denn sie ist für mich ein wichtiger Beitrag, um die Lebensqualität in der Bonner Innenstadt zu sichern und den ZOB sicherer und zuverlässiger zu machen. Weniger Verkehr bedeutet weniger Lärm, weniger Gefahr für Fußgänger und Radfahrende sowie eine höhere Zuverlässigkeit im öffentlichen Nahverkehr.
Volt: Ganz klar: Ja. Auf dem ZOB ist kein Platz für PKW, wodurch sich die Frage erübrigt. Zudem müsste der Fußverkehr die Fahrbahn häufig queren, was sehr gefährlich wäre.
FPD: Die heutige Verkehrssituation in der Innenstadt ist nicht mehr tragbar. Lange Staus in die Stadt und teilweise erhebliche Wartezeiten bei der Ausfahrt aus den Tiefgaragen schrecken Besucher ab. Die FDP fordert ein Gesamtverkehrskonzept für den MIV in der Innenstadt, mit dem Staus möglichst vermieden werden. Dazu kann auch eine Wiedereinrichtung eines City-Rings gehören.
CDU: Aus unserer Sicht ist die Frage nach dem City-Ring nicht wichtig. Wichtig ist, dass alle Verkehre im Bereich der Innenstadt sicher und zielführend geführt werden. Umwegfahrten und Staus sind sicher nicht erstrebenswert.
Die derzeitige Verkehrsführung ist definitiv keine Verbesserung. Die Öffnung des City-Rings alleine wäre aber auch keine Lösung.
Wir haben vorgeschlagen, die Universität gemeinsam mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit der Erarbeitung eines gesamtstädtischen Verkehrskonzept zu beauftragen. Ob eine Öffnung des City-Rings für den KFZ oder vielleicht den ÖPNV sinnvoll ist, werden wir intensiv und ergebnisoffen prüfen.
BBB: Nein. Die im Kern autofeindlich ausgerichtete Politik der grün-roten Mehrheit im Stadtrat hat eine Spaltung der Stadtgesellschaft bewirkt. Eine nachhaltige Veränderung des Modal-Splits wird aber auf Dauer nur im Konsens aller Verkehrsarten möglich sein. Ideologisch begründete Projekte wie z.B. die Reduzierung von Fahrspuren auf der Adenauerallee und die Sperrung des Cityrings sind dabei kontraproduktiv. Es ist vielsagend für die politische Kultur in Bonn, dass die katholische Kirche einen runden Tisch anbieten musste, um überhaupt einen Dialog über die Bonner Verkehrspolitik zu ermöglichen.
Unterstützen Sie die Planungen für den Zentralen Omnibusbahnhof mit einer Radverkehrsführung über Maximilianstraße und den Bau einer Parkgarage für Räder?
Grüne: Wir haben uns sehr für den Bau der Fahrradgarage eingesetzt, denn dies ist eine einmalige Chance sowohl für Pendler:innen zum schnellen Umstieg als auch für Besucher:innen der City und deren Einkaufsmöglichkeiten.
Auch für die Radverkehrsführung über die Maximilianstraße haben wir uns sehr eingesetzt, denn wir halten die alternative Führung an der südlichen Seite des ZOBs für zu gefährlich, da es hier zu Konflikten mit dem Busverkehr kommen würde. Wir werden uns zudem dafür einsetzen, dass die Konfliktpunkte zwischen Rad- und Fußverkehr auf der Maximilianstraße minimiert werden.
Die Linke: Ja, da sich trotz auch zu erwartender Probleme (mögliche Konflikte mit Fußverkehr; Kosten der Fahrradgarage) insgesamt keine bessere Lösung finden ließ, die auch die Ansprüche des Radverkehrs berücksichtigt.
SPD: Ja, ich unterstütze diese Planungen ausdrücklich. Eine gut durchdachte und sichere Radinfrastruktur ist für mich zentral, um den Umstieg aufs Fahrrad attraktiver zu machen und den öffentlichen Nahverkehr sinnvoll zu ergänzen.
Volt: Ja, eine vernünftige Garage ist überfällig, da viele Leute aufgrund von Diebstahlgefahr und Vandalismus am Hbf ungern ihr Fahrrad abstellen. Diese kann allerdings nicht so groß ausfallen wie gewünscht, da die für den Fußverkehr wichtige Rampe erhalten werden muss. Die Radverkehrsführung über die Maximilianstraße ist die beste Lösung.
FDP: Die jetzige Planung des ZOB hält die FDP für ungeeignet, da die Interessen der Fußgänger nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die FDP kann sich einen ZOB auf zwei Ebenen vorstellen, um Konflikte zwischen Fußgängern und Radverkehr möglichst zu entschärfen.
Eine Parkgarage für Räder sollte sich am zu erwartenden Bedarf orientieren und keine neuen „Angsträume“ schaffen.
CDU: Eine sichere Radwegeführung im Bereich des ZOB und HBF ist aus unserer Sicht wichtig und darf nicht auf „Restflächen“ abgehandelt werden. Eine Fahrradgarage am ZOB ist sehr zu begrüßen. Die vorliegende Planung kann nicht überzeugen. Sowohl die Radwegeführung zwischen Bussteig und Fußgängerweg als auch die zu kleine und viel zu teure Radgarage können uns, neben anderen Defizienten, nicht überzeugen. Aus unserer Sicht sollte der ZOB deutlich kleiner und das Buslinien-Netz so überarbeitet und geändert werden, dass mehr Platz für notwenige Infrastruktur im Bereich ZOB / HBF zur Verfügung steht.
BBB: Den absehbar durch die Planung ausgelösten Konflikt zwischen Fußgängern, die von der Poststraße oder Gangolfstraße Richtung ZOB wollen und dem an der Stelle querenden Radverkehr wollen wir verhindern. Um eine Gefährdung der Hauptnutzer des ZOB auszuschließen, plädieren wir dafür, den Radverkehr an den südwestlichen Rand des ZOB hin zum Bahnhof zu verlagern. Mit Blick auf das an der Quantiusstraße in Planung befindliche Parkhaus mit 776 Fahrradstellplätzen, zweifeln wir an dem Bedarf einer zudem exorbitant teuer geplanten Fahrradgarage direkt auf bzw. unter dem ZOB.
Welche Vorschläge haben Sie für eine sichere Führung insbesondere für Fußgänger und Radfahrende im Bereich Bertha-von-Suttner-Platz bis zum Konrad-Adenauer-Platz?
Grüne: Der Radverkehr am Bertha-von-Suttner-Platz muss getrennt vom Bus- und Autoverkehr geführt werden und hinter den Bushaltestellen verlaufen, um Konflikte dort zu vermeiden. Das kann nur durch Verringerung der MIV-Spuren funktionieren, um Platz zu gewinnen. Unser Ziel ist hier auch, die erste Schutzkreuzung nach niederländischem Vorbild zu realisieren.
Wir setzen uns für eine praktikable Lösung für den Radverkehr auf der Kennedybrücke ein, sodass dieser komfortabel und sicher auf die andere Rheinseite kommt. Einen Einrichtungsverkehr bei dem aktuellen Zustand der zu schmalen Aufstellfläche an den Brückenköpfen unterstützen wir nicht. Eine Möglichkeit könnte auch sein, die überbreite MIV-Spuren zu verengen und diesen Platz dem Hochbord zuzuschlagen.
Auch die Aufstellflächen an den Brückenköpfen müssen mehr Platz bieten.
Die Linke: Vor und nach der Kennedybrücke sollte eine sichere Radspur auf Kosten eines MIV-Fahrstreifens eingerichtet werden. Für den Verlauf der Brücke wäre zu prüfen, inwieweit die Seitenbereiche verbreitert werden können, da die MIV-Spur derzeit eine deutliche Überbreite aufweist.
SPD: Dieser Bereich stellt eine sehr schwierige Verkehrssituation für alle Beteiligten dar. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten lässt sich die Situation nicht einfach und schnell lösen. Für mich ist es deshalb entscheidend, im engen Dialog mit allen Betroffenen – also Anwohnerinnen und Anwohnern, Radfahrenden, Fußgängerinnen und Fußgängern sowie dem Verkehrsbetrieb – nach praktikablen Kompromissen zu suchen, die für mehr Sicherheit sorgen.
Volt: Unsere Vorschläge sind, die Bushaltestellen nach vorne verlegen (vor allem Richtung Beuel) und den Radweg zwischen Haltestelle und Fußweg zu führen, sodass der Radweg nicht länger von links und rechts von Fahrzeugen gekreuzt wird und insgesamt von den Autos getrennt ist. Außerdem müssen die taktilen Elemente auf den Fußwegen verbessert werden.
Bevor Fahrradwege auf der Kennedybrücke einspurig werden können, müssen zahlreiche andere Verbesserungen erfolgen, z.B. am Konrad-Adenauer-Platz größere Aufstellflächen für querenden Fuß-/ und Radverkehr sowie die Verlegung der Ladezone vor dem Brückenforum zu Gunsten einer breiteren Radspur.
FDP: Die Radverkehrsführung am Bertha-von-Suttner-Platz ist sowohl aus Sicht der Radfahrer als auch des MIV unbefriedigend und gefahrenbelastet. Es bedarf in Richtung Beuel einer besseren Trennung von Radspur und Autospur. Mit alternierenden Ampelschaltungen sollten entweder Radverkehr oder MIV „grün“ bekommen, nicht beide gleichzeitig.
CDU: Die Situationen, insbesondere am Bertha-von Suttner-Platz und am Adenauer-Platz in Beuel, sind derart komplex, dass es auch Fachbüros schwerfällt, Lösungen zu entwickeln. Wir können zusagen, dass jeder Vorschlag, der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, von uns dankbar aufgenommen und ohne ideologische Scheuklappen diskutiert wird. Mit Spannung erwarten wir den Vorschlag, den die Verwaltung in den letzten Jahren durch ein Ingenieurbüro hat entwickeln lassen. Dieser soll Anfang des nächsten Jahres vorliegen, und wir werden uns intensiv an der dann folgenden Diskussion beteiligen.
BBB: Wir sprechen uns für klar getrennte Bereiche für Radfahrer und Fußgänger aus. Auf der Kennedybrücke sollten die Radfahrer im Einrichtungsverkehr geführt werden. Das hieße, dass von Bonn nach Beuel der Radverkehr ausschließlich auf der rheinaufwärts gelegenen Seite der Brücke fahren dürfte.
Unterstützen sie die Forderung des ADFC, begleitend zum Neu- und Ausbau des Tausendfüßlers und dem geplanten Neubau der Nordbrücke einen Radschnellweg zu planen und zu bauen?
Grüne: Einen weiteren Ausbau der Autobahn in Bereich Bonn lehnen wir grundsätzlich ab und setzen alles daran, eine Verbreiterung zu verhindern. Insbesondere um nicht weiteren Verkehr durch Bonn zu induzieren, darf es nicht noch mehr Spuren geben. Eine Sanierung mit breitem Radschnellweg unterstützen wir dagegen sehr. Gerade bei der Nordbrücke eröffnet sich sogar die Möglichkeit, den Radweg auch im Anschluss kreuzungsfrei zu führen, was wir unterstützen. Das würde nicht nur viele brenzlige Situationen vermeiden, sondern auch viel Wartezeit an den dortigen Ampeln vermeiden.
Die Linke: Ja.
SPD: Ja, diese Forderung unterstütze ich. Ein Radschnellweg begleitend zum Neu- und Ausbau des Tausendfüßlers sowie dem geplanten Neubau der Nordbrücke wäre ein wichtiger Baustein, um den Radverkehr in Bonn deutlich zu stärken und attraktive Verbindungen zu schaffen. Dabei ist es für mich aber auch sehr wichtig, dass kein Wohnraum durch überbreite Lösungen gefährdet wird. Wir müssen bei der Planung sorgfältig abwägen und eine gute Balance zwischen effizienter Infrastruktur und dem Erhalt von Häuser und Wohnungen.
Volt: Der Tausendfüßler soll zukünftig nicht mehr Spuren/ Platz für PKW bieten als bisher. Eine Verbreiterung des Baus darf höchstens für den Radverkehr erfolgen.
FDP: Die FDP bezweifelt, dass entlang der Autobahn eine attraktive Radroute entstehen kann. Besser wäre es, eine entsprechende Radpendelroute weitab des Autoverkehrs zu finden.
CDU: Der Beschluss zum Ausbau des Tausendfüßlers wurde in Bonn von einer großen Mehrheit getragen. Bedauerlicherweise ist seinerzeit niemand (auch nicht der ADFC) auf die wirklich gute Idee eines Radweges neben der BAB gekommen. Sollte es möglich sein, den Radweg nachträglich zu planen, ohne dass es zu immensen Verzögerungen kommt, wäre das wünschenswert. Allerdings ist das vorh. Bauwerk abgängig und die Planungen sind schon weit fortgeschritten, so dass es sehr schwierig den Radweg zu realisieren.
BBB: Wir hatten uns bekanntlich dafür ausgesprochen. Der Bund will diese Lösung aber weder akzeptieren noch bezahlen. Daher muss man sich von dem Projekt wohl oder übel verabschieden.
Welche Vorschläge haben Sie dafür, mehr nach Bonn kommenden Pendlern umweltfreundlichere Alternativen zum Pkw zur Verfügung zu stellen? Wie kann das Angebot des Öffentlichen Verkehrs Ihrer Ansicht nach ausgebaut werden?
Grüne: Gerade der Austausch mit dem Rhein-Sieg-Kreis und den umliegenden Gemeinden ist entscheidend. Radverbindungen in die und aus der Stadt müssen gemeinsam abgestimmt werden, um ein regionales Netz zu schaffen, das schnelles und sicheres Pendeln erlaubt. Im Dialog soll ein P+R-Konzept entstehen, bei dem an geeigneten Umsteigepunkten attraktive und gut erschlossene Mobilitäts-Hubs geplant werden, die einen Umstieg auf den ÖPNV einfach machen. Ergänzt werden sollen Fahrradgaragen an den Bonner Bahnhöfen und Mobilstationen, um die letzte Meile mit dem Fahrrad zurücklegen zu können.
Wir haben eine Neuauflage und Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements mit dem Programm moveBonn (ehemals JOBWÄRTS) erreicht, welches Arbeitgebende miteinander vernetzt und wichtige Grundlagen für nachhaltige betriebliche Mobilität schafft.
Nach vielen Jahren des Stillstands haben wir außerdem größere Neubauprojekte im Schienenverkehr auf den Weg gebracht, unter anderem die Westbahn, die rechtsrheinische Stadtbahn über Niederkassel nach Köln, die Seilbahn zwischen Venusberg, Dottendorf und Ramersdorf und die Verlängerung der Stadtbahnlinie 63 nach Buschdorf. Flankiert werden müssen diese Maßnahmen mit Taktverdichtungen, einem Ausbau der linksrheinischen Strecke zwischen Köln und Mehlem und der Stadtbahnstrecken zwischen Köln und Bonn.
Die Linke: Als besonders wirkungsvoll erweisen sich meist Bahn- oder Stadtbahnverbindungen, deren Ausbau jedoch einige Zeit in Anspruch nimmt. Die geplanten Verbindungen auf den Brüser Berg (Westbahn) und Niederkassel (Linie 17) sollen zügig weiterverfolgt, die Taktverdichtung der Linie 66 spätestens 2027 umgesetzt werden. Alle innerstädtischen Buslinien sollen in Hauptverkehrszeiten mindestens einen 7-Minuten-Takt fahren. Es ist richtig, das Angebot an Park & Ride-Plätzen im Umland auszubauen, was allerdings den Platz und den Willen der örtlichen Kommune voraussetzt. Getestet werden sollten Schnellbuslinien, die insbesondere Orte ohne Schienenanschluss mit der Bonner Innenstadt bzw. Arbeitsplatzschwerpunkten verbinden. Einen sicher eher kleineren, aber nicht zu vernachlässigenden Beitrag im direkten Umland können ausgebaute Radrouten beisteuern.
SPD: Um Pendlerinnen und Pendlern umweltfreundlichere Alternativen zum PKW zu bieten, halte ich einen deutlichen Ausbau und eine spürbare Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs für entscheidend. Dazu gehören innovative Großprojekte wie die geplante Seilbahn und die Westbahn, aber auch der Ausbau neuer Metrobuslinien mit schnelleren Routen in die Innenstadt. Gleichzeitig muss der öffentliche Verkehr vor allem zuverlässiger werden – nur so wird er zu einer echten und attraktiven Alternative.
Volt: Wir möchten eine verbesserte Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis starten, um die Schaffung neuer Park-and-Ride-Parkplätze zu ermöglichen. Zu diesen Angeboten gehören auch gute Fahrrad-Abstellmöglichkeiten und schnelle ÖPNV-Verbindungen von dort zu wichtigen Zielen im Bonner Stadtgebiet und zurück. Fahrradboxen und Leihräder sollten an den Park-and-Ride-Plätzen in ausreichender Zahl vorhanden sein.
Wir wollen zudem möglichst unabhängig vom Autostraßennetz verlaufende Radschnellwege schaffen, um auch für Personen, die mit dem E-Bike aus dem Umland nach Bonn pendeln, eine attraktive Anbindung zu ermöglichen. Die Wege bieten in jeder Richtung genügend Platz zum Überholen für Radfahrende, E-Bikes, E-Scooter usw., die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Auch auf den Autobahnbrücken sollten die Radwege für alle Arten von Rädern verbreitert werden.
Wir setzen uns für die Schaffung neuer Schnellbuslinien in die Umgebung, z.B. nach Wachtberg, Grafschaft oder den Kölner Süden, ein. Zusätzlich wollen wir den Ausbau und die Beschleunigung des bestehenden Straßenbahnnetzes in urbanen Bereichen (Westbahn, Bonn–Niederkassel–Köln, Friesdorf) vorantreiben.
Im Bus- und Bahnnetz sollen die Taktraten auf den Hauptrouten und zu den Hauptzeiten so kurz gehalten werden, dass sich die Fahrgäste keine Gedanken über Fahrpläne machen müssen. Busrouten sollen analysiert werden, ob eine Veränderung der Anzahl der Haltestellen und der Routenführung zur schnellen und pünktlichen Reisezeit führt.
Volt unterstützt auch den Bau einer Seilbahn bis Ramersdorf und perspektivisch bis ins Siebengebirge.
FDP: Es bedarf eines Ausbaus bestehender und der Schaffung zusätzlicher Park&Ride-Plätze an den Nahverkehrsknoten am Stadtrand, damit Pendler, die aus dem Umland nur mit dem Auto gut nach Bonn gelangen können, zum Umstieg auf den ÖPNV für die Fahrt in die Stadt hinein bewegt werden können. Hierzu muss die Stadt die Zusammenarbeit mit dem Rhein-Sieg-Kreis suchen.
Der ÖPNV selbst muss vor allem verlässlicher werden. Wenig nachgefragte Linien sollten an Tagesrandzeiten weiter ausgedünnt werden oder ganz entfallen, dafür sollte auf den Hauptlinien der Takt weiter verdichtet werden. Lange und verspätungsanfällige Buslinien quer durch die Stadt sollten an zentralen Umsteigepunkten gekappt werden und die Pünktlichkeit zu verbessern. Baustellen sollten besser mit den Stadtwerken abgestimmt werden, um frühzeitig alternative Linienwege festzulegen.
CDU: Die Schaffung von Mobilitätshubs, z. B. mit möglichst kostenlosen Park & Ride-Hochgaragen am Bonner Stadtrand oder auch in Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises, halten wir für einen zentralen Punkt. Es ist wichtig, Anreize zu geben, das persönliche Mobilitätsverhalten zu ändern. Der ÖPNV in Bonn muss zuverlässiger und günstiger werden, um als Alternative zum PKW in Betracht zu kommen.
Auch die Zuverlässigkeit der Linien muss gesteigert werden.
BBB: Angesichts des 111 Mio. EUR hohen Rekordverlustes der Stadtwerke im Verkehrsbereich für 2024 wird das bestehende ÖPNV-Angebot einer kritischen Prüfung unterzogen werden müssen. Die Bonner Verhältnisse mit Geisterfahrten auf Schwachlastlinien und andererseits mit überfüllten, chronisch verspäteten und schmuddeligen Fahrzeugen, in denen man sich auf dem Weg zur oder von der Arbeit wie gequetschte Ölsardinen vorkommt, gilt es also tunlichst abzustellen: Bus- und Bahnangebote sind so zu planen, dass sie nachfragegerecht und terminlich in der Praxis auch einzuhalten sind. Das SPNV-Angebot auf den links- u. rechtsrheinischen Schienenwegen des Bundes sollte in einem sinnvollen Takt verdichtet und zuverlässiger werden. Für Sicherheit und Ordnung ist in Bussen und Bahnen sowie an Haltestellen genügend Aufsichtspersonal abzustellen. Eine Verkehrswende wird nur gelingen, wenn Menschen freiwillig auf den ÖPNV umsteigen. Das tun sie aber nicht, wenn der Bonner ÖPNV weiter unpünktlich, schmutzig sowie überteuert und dazu auch noch unkomfortabel ist.
Welche Vorschläge haben Sie, um beim Ausbau einer einladenden Radinfrastruktur und der Bereitstellung von sicheren Abstellmöglichkeiten die Planung und die Umsetzung zu beschleunigen?
Grüne: Bei Radabstellanlagen wurden bereits Planungsstandards und Rahmenverträge etabliert. Dies könnte auch bei anderen Prozessen möglich sein, beispielsweise bei sicheren Einmündungen und Zufahrten. Die Bündelung von Strukturen innerhalb der Verwaltung und Fokussierung auf Mobilitätsmanagement würde viele Prozesse erheblich vereinfachen. Zudem müssen Maßnahmen besser priorisiert, das Projektmanagement verbessert und Projekte mit klaren Vorgaben an externe Büros vergeben werden. Insbesondere möchten wir, dass Radverkehrsprojekte aktiv geplant und realisiert werden. Wir stehen zu einer konsequenten Umsetzung für bessere Mobilität.
Die Linke: Im Großen und Ganzen haben wir nicht den Eindruck, dass Projekte für den Radverkehr langsamer bearbeitet werden als die meisten anderen. Dies ist einfach im Regelfall das Verwaltungstempo. Dennoch sollte man natürlich versuchen, durch effizientere Abläufe, Nutzung der TVÖD-Möglichkeiten zur attraktiveren Bewerbung freier Stellen und bei dem ein oder anderen Amt über veränderte Prioritätensetzung insgesamt schneller voranzukommen.
SPD: Ich bin überzeugt, dass wir den Ausbau einer einladenden Radinfrastruktur und die Bereitstellung sicherer Abstellmöglichkeiten nur dann spürbar beschleunigen können, wenn wir alle Beteiligten von Anfang an eng in die Planung einbinden. Der Schlüssel liegt für mich darin, frühzeitig zusammenzukommen, offene Fragen zu klären und Kompromisse zu finden, bevor die Umsetzung beginnt. So vermeiden wir Verzögerungen durch Konflikte im Nachhinein und schaffen eine solide Grundlage für schnelle, erfolgreiche Projekte.
Zudem werde ich die Verwaltung neu aufstellen, Prozesse vereinfachen und beschleunigen. Ich werde die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken und traditionelle mit digitalen Verfahren kombinieren.
Gute Gestaltung braucht gute Verwaltung – und den Mut, die Dinge anzupacken.
Volt: Volt möchte vor allem frühzeitige Kommunikation mit wichtigen Akteuren (ADFC, Radentscheid, Fuß e.V., VCD, Behindertenverband, SWB, DB, ADFC, Taxiverband),
um Hindernisse frühzeitig zu erkennen und Alternativen zu suchen, bevor aufwändige Planungen vorangetrieben werden.
FDP: Innerhalb der Stadtverwaltung muss eine Priorität auf der Verbesserung der am meisten genutzten Radinfrastruktur liegen. Zudem muss ein Gesamtkonzept für Hauptradrouten in und durch die Stadt entwickelt werden. Rein auf zusätzliche „Radweg-Kilometer“ ausgerichtete Maßnahmen sollten zurückgestellt werden. So bewirkt etwa der Ausweis von Fahrradstraßen in abgelegenen Wohngebieten mit wenig Autoverkehr keinen Zusatznutzen für Radfahrer, bringt aber Anwohner unnötigerweise gegen die Verkehrspolitik auf.
CDU: Die Planungen müssen Hand in Hand in der Verwaltung laufen. Zurzeit plant ein Amt und ein anderes setzt um. Das ist nicht effizient. Hier gilt es, zuerst eine Verbesserung der Fahrbahnqualität und Sicherheit der vorhandenen Radwege zu erreichen. Wir wollen eine möglichst schnelle Umsetzung von Velorouten von Ost nach West und Nord nach Süd. Bei den an den Stadträndern angedachten Mobilitätshubs müssten Leihfahrräder und Abstellanlagen mitgedacht werden.
BBB: Angesichts der dramatisch schlechten Haushaltslage der Stadt müssten zunächst die für den Ausbau der Infrastruktur notwendigen Mittel an anderer Stelle, zum Beispiel beim aufgeblähten Personalbestand der Stadt eingespart werden. Eine mit Augenmaß angestrebte Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur, wie z.B. die Schaffung einer neuen Rheinquerung zwischen Bonn und Beuel oder eine in Teilen notwendige Neuaufteilung des Verkehrs wie z.B. die längst überfällige Trennung zwischen Radfahrern und Fußgängern auf der Kennedybrücke halten wir für sinnvoll.
Wie beurteilen Sie den Vorschlag, in der Stadtverwaltung alle für die Mobilitätspolitik relevanten Verwaltungseinheiten in einem Dezernat zusammenzufassen?
Grüne: Auch wir glauben, dass verkehrliche Themen gebündelt und das ämterübergreifendes Projektmanagement erheblich verbessert werden muss, um die Mobilitätswende voran zu bringen. Das Programmbüro Mobilitätswende ist dafür nur ein erster Schritt. Unser Wahlprogramm enthält daher die Optimierung der Strukturen und Prozesse in der Stadtverwaltung (Kapitel 8).
Die Linke: Dies wäre wohl einen Versuch wert, wenn auch das bereits sehr umfangreiche Dezernat dadurch nicht zwangsläufig effektiver werden muss. Tatsächlich hat es sich bislang nicht bewährt, dass die Straßenverkehrsbehörde nicht dem Verkehrsdezernat zugeordnet ist, dies sollte verändert werden. Gegebenenfalls ließe sich im Gegenzug das Dezernat an anderer Stelle verschlanken.
SPD: Ich halte den Vorschlag für sehr förderlich. Eine solche Bündelung kann Abläufe deutlich beschleunigen und dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit reibungsloser funktioniert. Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um Mobilitätsprojekte zum Nutzen aller Bonnerinnen und Bonner schneller und effizienter voranzubringen.
Volt: Dies ist zu begrüßen, muss aber beobachtet, evaluiert und ggf. nachgebessert werden.
FDP: Dies ist aus Sicht der FDP sinnvoll.
CDU: Die Tatsache, dass derzeit „Planung“ und „Umsetzung“ in zwei verschiedenen Ämtern bearbeitet werden, führt zu erheblichen Reibungsverlusten im Realisierungsvorgang. Somit ist eine Verschlankung und konsistente Bearbeitung von Prozessen sehr wichtig. Falls die Einführung eines eigenen Dezernates geplant ist, lehnen wir dies ab.
BBB: Dies dürfte wenig zielführend sein.