Rheinaue in Bonn © Axel Mörer

ADFC: Verbreiterung der Rad- und Fußwege in der Rheinaue ist weiterhin richtig

 

Vorstand beschließt einstimmig eine Erklärung zur Rheinaue: „Der Ausbau der Radwege ist essentiell für eine attraktives Radwegenetz“

 

Trotz der emotionalen Debatte um die Verbreiterung der Rad- und Fußwege in der Rheinaue in Bonn und Beuel hält der Vorstand des ADFC Bonn/Rhein-Sieg nach Abwägung der Vor- und Nachteile die Verbreiterungen für richtig. In einer einstimmig beschlossenen Erklärung des Kreisvorstandes unterstützt der ADFC die Maßnahmen, auch wenn er sich geringere Eingriffe in den Baumbestand gewünscht hätte. Doch in den seit drei Jahren andauernden Gesprächen mit der Stadtverwaltung, der Abwägung verschiedener Alternativen und veränderten Routenführungen ist die jetzt gefundene Lösung diejenige, die das Ziel breiterer Rad- und Gehwege mit den relativ geringsten Eingriffe erreicht. Der ADFC hatte ursprünglich Alternativstrecken in der Rheinaue vorgeschlagen, nach Gesprächen mit dem Planungs- und Tiefbauamt der Stadt aber deren Pläne akzeptiert. Unter den Rahmenbedingungen von Landschaftsschutz, Denkmalschutz, Urheberechten und Förderbedingen hat die Stadtverwaltung einen ihrer Ansicht nach machbaren Streckenverlauf entwickelt.

Angesichts der Diskussion in der Stadtgesellschaft und unter Naturschutzverbänden über die Verbreiterung der Rad- und Fußwege und die damit verbundenen Baumfällungen hat der ADFC in einer Erklärung des Vorstandes die Entstehung des Projektes noch einmal zusammengefasst und seine Haltung erläutert. Nach Ansicht der ADFC müssen Klimaschutz und die Verringerung von CO2-Emissionen höchste Dringlichkeit haben. Die Verkehrswende ist notwendiger Teil des Klimaschutzes. Ein wichtiger Bestandteil davon ist der bedarfsgerechte Ausbau der Radwege in der Rheinaue und die Entzerrung der Wege für den Fuß- und Radverkehr. Mit der vorgesehen Ausweitung der Ersatzpflanzungen ist es nach Ansicht des ADFC möglich, die Belange von Klima- und Naturschutz zu beachten und der Fahrradmobilität in Bonn weiteren Aufschwung zu verleihen. 

Der ADFC fordert seit Jahren bessere Infrastruktur für Radfahrende auch in der Bonner und Beueler Rheinaue. Damit will er ermöglichen, dass viele Umsteiger vom Auto aufs Rad wechseln. Schließlich spare nach Angaben des Umweltbundesamtes jeder, der für 5 km Arbeitsweg vom Auto aufs Rad umsteigt, 310 kg CO2 im Jahr ein. Nach Ansicht des ADFC ist mit besserer Fahrradinfrastruktur in der Pendlerstadt Bonn die Steigerung des Radverkehrsanteil von derzeit rund 15 Prozent auf 25 Prozent binnen weniger Jahre erreichbar.

Zudem sei die Verbreiterung der viel befahrenen Rheinradwege – fast zwei Millionen Nutzer auf beiden Rheinseiten im vergangenen Jahr – auch aus Gründen der Verkehrssicherheit zwingend. In der ADFC-Erklärung heißt es: „Sie erfüllen nicht die geltenden Standards der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA). Entspanntes Radeln, Begegnungsverkehr, Überholen von Rädern mit Kinderanhängern oder von Lastenrädern ist an vielen Stellen nicht möglich und führt zu gefährlichen Situationen.“ Es gibt immer wieder Unfälle durch Zusammenstöße oder Berührungen von Radfahrern. „Zudem führen unklare Regelungen für Fuß- und Radverkehr zu Konflikten. Wurzelaufbrüche machen das Fahren auf etlichen Abschnitten zu einem riskanten Unternehmen.“ Für den zunehmenden Radverkehr brauche es ein Netz an sicheren und komfortablen Radwegen.

Abschließend heißt es in der Erklärung: „Der Ausbau der Radwege ist essentiell für eine attraktives Radwegenetz, das die Voraussetzung für die Verkehrswende in Bonn sein wird. Das „Entweder – Oder“ Baumschutz oder Verkehrswende ist zu kurz gesprungen. Was bringt mehr für den Klimaschutz: CO2-Reduktion durch Mobilitätswende oder CO2-Bindung durch Schutz von Bäumen? Unseres Erachtens ist beides notwendig und möglich.“

Die vollständige Erklärung finden Sie auf dieser Seite oben rechts im blauen Kasten.

 

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