ADFC: „Siegradweg übernehmen und Sanierung fördern lassen!“
Zunehmend maroder Siegradweg in Landeseigentum hilft niemandem
Die Kommunen an der Sieg haben die Absicht, die Wege am Ufer der Sieg vom Land zu übernehmen und mit Mitteln aus dem Nationalen Radverkehrsplan zu sanieren. „Hieran sollten sie trotz der vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) vorgetragenen Bedenken unbedingt festhalten“, fordert Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC im Rhein-Sieg-Kreis. „Denn ein zunehmend maroder Siegradweg wird niemandem nützen – und das Land wird hier kein Geld mehr in dieHand nehmen.“ .Insofern führt für den ADFC an der Übernahme durch die Kommunen und der Finanzierung durch die Bundes-Förderung kein Weg vorbei. Lorscheid: „Und dies sollte schnell gehen, denn z.B. die Umleitung über die K23 zwischen Dattenfeld und Dreisel ist besonders im Alltagsverkehr den Radfahrenden nicht zuzumuten!“
Die BUND-Kreisgruppe hatte im August in einer Presserklärung in den Raum gestellt, dass eine Umwidmung des bisher als Geh- und Radweg mitgenutzten Siegunterhaltungswegs in einen echten Radweg daran scheitern könnte, dass hierfür die Genehmigung fehle. Er forderte, die Wege so lange in der Verantwortung des Landes zu lassen, bis ein naturschutzverträgliches Gesamtkonzept gefunden sei. ADFC-Sprecher Lorscheid hierzu: „Um es auf den Punkt zu bringen: Verfallen lassen könnten die Kommunen den Weg genauso wie das Land. Aber wo die Umwidmung genehmigt wird, werden die Kommunen mit den Fördermitteln sanieren können – was das Land eben nicht tun wird.“ Das Land werde wohl einfach weitere marode Abschnitte sperren.
„Leider schreibt der BUND nicht, wie er sich ein ‚naturverträgliches Gesamtkonzept‘ vorstellt“, so Lorscheid. „Wenn der BUND den das Projekt koordinierenden Rhein-Sieg-Kreis und die Kommunen auffordert, ‚mit der Bezirksregierung zusammen nach einer zukunftsfähigen Trassenführung zu suchen, die markante bestehende Konflikte des Gewässer- und Naturschutzes auflöst‘, ist uns das zu wenig“, stellt Lorscheid den Standpunkt des ADFC klar. Der BUND, der sich auch für das Radfahren als umwelt- und klimafreundliche Mobilitätsform einsetzt, könne nicht nur sagen, was aus seiner Sicht nicht gehe, sondern solle sich aktiv und konstruktiv in Lösungen einbringen. „Der BUND sollte diejenigen Stellen konkret benennen, an denen aus seiner Sicht eine Umwidmung an Naturschutzbelangen scheitern könnte“, betont Lorscheid. „Hier kann er sich – gern gemeinsam mit dem ADFC – in alternative Planungen einbringen. Das wird nicht überall einfach sein, denn das Siegtal ist oft eng. Doch sofern dies gelingt, stünde für den Fall, dass dort die Umwidmung tatsächlich an Naturschutzbelangen scheitert, ein tragfähiger Plan B für die auch im Alltagsverkehr dringend benötigte Radroute im Siegtal zur Verfügung.“