Beethoven-Jubiläumstour des ADFC macht Station in Koblenz und Linz
1375 km in 3 Wochen zu Ehren Beethovens – Besuch des Mutter Beethoven Hauses in Koblenz und Beethovens Einhorn-Apotheke in Linz
Die Beethoven-Jubiläumradstour 2022 des ADFC Bonn/Rhein-Sieg von Wien nach Bonn macht am Freitag und Samstag Station in Koblenz und Linz am Rhein. 20 Radler, die seit dem 4. Juni auf der historischen Reiseroute Beethovens anlässlich seines 250. Geburtstages von Wien nach Bonn unterwegs sind, besichtigen am Freitag das Mutter Beethoven Haus in Koblenz. Am Samstag steht das Haus mit der früheren Einhorn-Apotheke in Linz auf dem Programm, wo Beethovens jüngster Bruder Johann als Phamazeut gearbeitet hat, bevor Ludwig van Beethoven nach Wien folgte.
„Wir freuen uns sehr, dass wir am Ende der Reise mit dem Geburtshaus der Mutter Beethovens noch einmal einen kulturellen Höhepunkt erleben können“, freut sich Beethoven-Experte Tomas Meyer-Eppler, der als Reiseleiter die Gruppe führt und die dreiwöchige Jubiläumsradtour mit 17 Etappen ausgearbeitet hat. Zudem verbinde Beethovens Mutter die Städte Bonn und Koblenz. Denn die in Ehrenbreitstein geborene Maria Magdalena van Beethoven lebte nach dem Tod ihres ersten Ehemannes in Bonn, wo sie sieben Kinder gebar, darunter Ludwig. Maria van Beethoven ist auf dem Alten Friedhof in Bonn begraben.
Auch in Linz am Rhein wird die Gruppe noch einmal mit der Familiengeschichte Beethovens in Berührung kommen. Ludwig van Beethovens jüngster Bruder Johann hatte 1790 mit 14 Jahren eine Ausbildung zum Hilfsapotheker in der damaligen Kurfürstlichen Hof-Apotheke in Bonn, der heute noch bestehenden Kaiser-Apotheke am Kaiserplatz, begonnen. 1795 wurde Johann van Beethoven als Hilfsapotheker im Militärhospital der französischen Truppen im Rheinland eingesetzt. Kurz darauf erhielt er das Diplom eines „pharmacien de 3e classe“. Anschließend ging Johann für kurze Zeit nach Linz am Rhein zur damaligen Einhorn-Apotheke, die allerdings nicht mehr besteht. Heute prangt nur noch der Schriftzug Apotheke an dem Gebäude am Linzer Marktplatz, das aktuell von einem Frisör genutzt wird. Die Einhorn-Apotheke Linz sollte Johanns letzte Station im Rheinland sein, bevor er 1796 Ludwig van Beethoven nach Wien folgte. Ausgerechnet in Linz an der Donau gelangte Johann van Beethoven später zu großem Reichtum. Dort betrieb er zwei Apotheken und konnte sich das Schloss Wasserhof in Gneixendorf an der Donau kaufen, das die Reisegruppe ebenfalls besucht hat.
Hintergrund zur Reise: Die 1375 Kilometer lange Radreise auf den Spuren Beethovens führte an viele Orte, die für Beethoven von Bedeutung waren, etwa nach Baden bei Wien, wo er in drei Sommern die 9. Symphonie schrieb, an seine Wohnorte in Wien, zum Haus seines Bruders Johann in Gneixendorf sowie nach Linz an der Donau, wo sein Johann als Apotheker zu Reichtum gelangte, von dem er das Schloss Wasserhof und ein Bauernhaus in Gneixendorf erwarb.
Die Route der Reise, die am 4. Juni in Wien begonnen hat und am 25. Juni in Bonn, der Geburtsstadt Beethovens, endet, folgt in weiten Teilen der historischen Reiseroute Beethovens, die er 1787 und 1792 per Postkutsche in umgekehrter Richtung auf sich nahm. „Wir sind froh, dass wir die zweimal wegen Corona abgesagte Tour in diesem Jahr, anderthalb Jahre nach Beethovens 250. Geburtstag, endlich durchführen können“, freut sich ADFC-Tourenorganisator Tomas Meyer-Eppler.
Die Beethoven-Jubiläumstour des ADFC ist eine der wenigen Aktivitäten aus dem Beethovenjahr 2020 in Bonn, die nach der Corona-Pandemie, verbunden mit der Absage fast aller Aktivitäten des Jubiläumsjahres, nun doch noch durchgeführt werden.