Lorscheid: „Auch ADFC ist mit dem Erreichten nicht zufrieden!“ - ADFC Bonn/Rhein-Sieg

Bürgermeisterkandidaten Matthias Großgarten (SPD), Benjamin Meybohm (parteilos) und Marcus Kitz (CDU) in der Veranstaltung „Wahlkampfarena Niederkassel“ am 3.11.2023 © ADFC

Lorscheid: „Auch ADFC ist mit dem Erreichten nicht zufrieden!“

Bürgermeisterkandidaten Großgarten und Meybohm unzufrieden, Marcus Kitz teilweise zufrieden und „ein bisschen ratlos“

Bei der Vorstellung der drei Niederkasseler Bürgermeisterkandidaten am Freitag, den 3. November in der Veranstaltung „Wahlkampfarena Niederkassel“ im Saal „Zur Linde“ in Rheidt kam unter anderem auch das Thema Radverkehr zur Sprache. Peter Lorscheid, Sprecher des ADFC Niederkassel, richtete an die drei Kandidaten die Frage, ob sie zufrieden seien mit dem, was für den Radverkehr seit der letzten Kommunalwahl erreicht worden ist, und bat sie zu erläutern, was sie gegebenenfalls zukünftig hier besser machen würden.

Matthias Großgarten (SPD) zeigte sich „sehr unzufrieden“ mit dem in der letzten Zeit Erreichten und bemängelte insbesondere, dass trotz vorhandener Konzepte zahlreiche Fördergelder zur Umsetzung von Maßnahmen nicht abgerufen worden seien. Er kritisierte, dass durch die Stellenvakanz des Mobilitätsmanagers in der Verwaltung „ein Loch hinterlassen“ worden sei und betonte, dass der Radverkehr künftig „eine gewisse Priorität bekommen“ müsse. – Der parteilose Kandidat Benjamin Meybohm betonte, dass hier in den letzten Jahren „definitiv deutlich zu wenig passiert“ sei. Es müsse im Bereich Verkehrswende „dringend etwas getan werden“, und dazu „gehören auch gut ausgebaute Radwege und sog. Mobility Hubs“. – Marcus Kitz (CDU) schließlich antwortete, dass in den letzten Jahren „insbesondere auf Wirtschaftswegen sehr viele Lücken geschlossen worden seien“. Nicht zufrieden könne man hingegen mit den Schutzstreifen sein, die auch aus rechtlichen Gründen nicht realisiert werden konnten, sodass er „ein bisschen ratlos“ sei, wie die innerörtlichen Lücken im Radverkehrsnetz zu schließen seien.

Der ADFC teilt die Unzufriedenheit von Matthias Großgarten. Leider, so kommentierte Peter Lorscheid im Anschluss an die Veranstaltung, gebe es zwar viele Beschlüsse, etwa das Radverkehrsnetz „Fähre – City – Bahnhof“ und den überparteilichen Willen, der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Städte (AGFS) beizutreten, doch konkret erreicht worden sei seit der 2020er Wahl bisher leider wenig. Dazu zählen in der Tat einige Verbesserungen der Wege in den Feldern, doch wichtige Strecken wie die Verlängerung der Südstraße und der Marktstraße in Richtung Kriegsdorf konnten bisher nicht umgesetzt werden. „Insgesamt fehlt für das Radverkehrskonzept ‚Fähre – City – Bahnhof‘ noch immer ein konkreter Umsetzungs- und Finanzierungsplan – und damit bleibt dann leider Vieles doch nur im Bereich des Wünschenswerten.“

Der ADFC, so Lorscheid, sei selbstverständlich bereit, die Stadt bei der Umsetzung der Verkehrswende und der Förderung des Radverkehrs zu unterstützen. Lorscheid fordert in diesem Zusammenhang den künftigen Bürgermeister auf, sich „dringend um die Realisierung der in dem Konzept ‚Fähre – City – Bahnhof‘ enthaltenen Nord-Süd-Route abseits der Hauptstraßen zu kümmern.“ Denn die Lücken in den Ortsdurchfahrten würden sich in der Tat nicht auf den Hauptachsen des Autoverkehrs schließen lassen, zumal Schutzstreifen aus Sicht des ADFC ohnehin nicht unproblematisch seien: „Diese animieren Autofahrende leider allzu oft, ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zu überholen“, betonte Lorscheid.

Die vollständigen Antworten der Bürgermeisterkandidaten auf die Frage von Peter Lorscheid finden sich auf  Youtube (ab 2:43:20.]


https://bonn-rhein-sieg.adfc.de/pressemitteilung/lorscheid-auch-adfc-ist-mit-dem-erreichten-nicht-zufrieden-1

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