Fahrradkino: Kraft der Utopie, Schweiz 2023
Dokumentarfilm von Karin Bucher und Thomas Karrer am Donnerstag, 19. Sept., 19:30 Uhr, Kinemathek in der Brotfabrik, Kreuzstraße 16, Bonn-Beuel - Zwei in der Stadt Chandigarh lebende Architekturstudentinnen stehen im Anschluss für Fragen bereit
Der General-Anzeiger nennt es „eine bizarre Situation“, nach dem Ende der britischen Kolonialzeit Indiens einen westlichen Architekten ins Land zu holen, um eine neue Hauptstadt für den indischen Bundesstaat Punjab zu bauen, weil die alte Hauptstadt Lahore nach der Teilung des Landes plötzlich zu Pakistan gehört. Diese Aufgabe meisterte nicht irgendwer, sondern der weltbekannte schweizerisch-französische Architekt Le Corbusier. Der GA nennt ihn „die Galionsfigur der westlichen Moderne – Vertreter des Beton-Brutalismus und des rechten Winkels“.
1951 begann der Bau der Stadt Chandigarh, in der auffallend viele Radfahrer unterwegs sind und sich auch die beiden Regisseure Karin Bucher und Thomas Karrer für ihre Recherchen nur mit dem Rad bewegten. Die Stadt entwarf Le Corbusier und sein Mitarbeiter Pierre Jeanneret entsprechend einem Schachbrettraster mit 56 Sektoren und einem siebenstufigen, hierarchischen Straßensystem, in dem der Verkehr reguliert fließen soll und dort gebremst wird, wo die Menschen wohnen. Und es gibt auch ein System von Radwegen.
Funktioniert das System noch? In einer Stadt, die für 500.000 Menschen gebaut wurde, in der heute jedoch 1,4 Millionen leben? Die Filmemacher zeigen, dass es noch funktioniert. https://www.kraftderutopie.ch/
Und die dort lebenden Architekturstudentinnen Shrishti Shukla und Anchal Jolly stehen nach dem Film für die Fragen der Besucher zur Verfügung.
Der Eintritt in das ADFC-Fahrradkino beträgt 9 €, für ADFC-Mitglieder 7 €.
Trailer (externer Link)