ADFC fordert Umweltspur mit Radverkehr auf Endenicher Ei
Billen: Vier Jahre Aussperrung des Radverkehrs nicht akzeptabel
Eine auch für den Fuß- und Radverkehr akzeptable Verkehrsführung im Zuge der vierjährigen Bauarbeiten am Endenicher Ei fordert der ADFC Bonn/Rhein-Sieg. Die Sperrung des Kreuzungsbereiches für den Radverkehr in Richtung Innenstadt sei für die Dauer von vier Jahren nicht hinnehmbar, so der verkehrspolitische Sprecher des ADFC, Gerd Billen. „Wenn Verkehrswende funktionieren soll, kann man nicht hier und da ein Stück Protected Bikelane und Fahrradstraßen schaffen, aber an Stellen, wo es wirklich eng wird, den Radverkehr verbieten.“
Der ADFC hofft, dass noch Veränderungen der Verkehrsführung im Baustellenbereich möglich sind. „Wir sind gesprächsbereit, um mit dem Baustellenmanagement der Stadt eine vernünftige Lösung zu finden“, so Billen. „Die Stadt hat sich bei der Annahme des Radentscheids dazu verpflichtet, beim Baustellenmanagement alle Verkehrsarten gleichberechtigt zu behandeln. Darauf setzen wir.“
Die Ideallösung sei es, die Umweltspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring bis über das Endenicher Ei hinweg fortzuführen und für den Radverkehr freizugeben, so Billen. „Dadurch stünden während der vierjährigen Bauzeit Busse und Radfahrer nicht im Stau“, so Billen. So könnten Radfahrer, die zum Viertel rund um die Karlstraße wollen oder in den dortigen Handelsunternehmen wie Bauhaus, Aldi, Lidl und Edeka einkaufen möchten, zügig und sicher zum Ziel fahren. Die ausgeschilderte Umleitung über Wiesenweg und Wesselbahnweg sei für diese Gruppe von Radfahrern wenig attraktiv.
Zudem schlägt der ADFC vor, für Radfahrer aus Richtung Duisdorf und Lessenich, die durch das Messdorfer Feld fahren, die Alternativroute über Immenburg, Chemische Institute und Gerhard-Domagk-Straße in Richtung Karlstraße auszuschildern. Das sei eine zweite Route Richtung Stadt, ohne das Endenicher Ei befahren zu müssen.
Problematisch bewertet Billen die Fußverkehrsführung. „Der weite Weg mit seinen langen Steigungen durch die Unterführung ist z.B. für Menschen mit Rollator nicht zu bewältigen. Die Barrierefreiheit muss bei dieser Baumaßnahme daher stärker berücksichtigt werden. Nach unserer Analyse bietet das vorhandene Ersatzbauwerk die dafür notwendigen Flächen.“
Hier noch ein interessanter Links: Radentscheid: eine ausführliche und sehr anschauliche Erläuterung der Situation