
ADFC unterstützt Pläne für breiten Radweg durch Bonner Rheinaue
Eingriffe in die Natur werden mehr als kompensiert
Der ADFC-Kreisverband hat am Mittwoch noch einmal seine Zustimmung zur Verbreitung der viel zu schmalen Radwege entlang des Rheins durch die Bonner Rheinaue bekräftigt. „Der aktuelle Eindruck, dass wir uns wegen notwendiger Baumfällungen von dem Projekt distanzieren, ist falsch“, sagte Vorstandsmitglied Werner Böttcher, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC für Bonn. Zwar bedaure er, dass Bäume gefällt werden müssen. Aber die Eingriffe seien mit Blick auf die mehrere Kilometer lange Radstrecke, die einen Ausbau von Straßen überflüssig machen soll, zu vertreten. „Die Stadt Bonn hat in einem aufwendigen Verfahren und nach intensiven Gesprächen mit den Naturschützern, dem Denkmalschutz und dem ADFC eine Trasse entwickelt, die endlich die untragbaren, konfliktträchtigen und sogar gefährlichen Verhältnisse auf den Radwegen am Rhein entschärft, bei gleichzeitig reduzierten Eingriffen in die Natur“, so Böttcher. „Wer den Umstieg auf das Rad fördern will, der muss auch bereit sein, Radwege zu bauen, die möglichst direkt verlaufen, breit genug und komfortabel sind. Wer den Straßenneubau oder Straßenverbreiterungen verhindern will, der muss Alternativen anbieten. Die gerade jetzt stark frequentierte Radroute entlang des Rheins ist sowohl für den touristischen Verkehr, als auch für Berufspendler zwischen Bonn und Bad Godesberg unverzichtbar.“
Diese Auffassung hatte der ADFC im Beteiligungsverfahren auch dem Naturschutzbeirat zugesandt, der im Übrigen gegen die Verbreiterung des Radweges durch die Beueler Rheinaue keine Bedenken geäußert hat. Der ADFC bedauert allerdings, dass die Veröffentlichung kritischer Aussagen zu den Eingriffen in den Baumbestand durch ein Mitglied der ADFC-Stadtteilgruppe Bad Godesberg den falschen Eindruck erweckt hat, der ADFC lehne die Planung ab. Der ADFC-Kreisverband habe im Gegenteil die Planung begleitet und gemeinsam mit der Stadt die notwendigen Eingriffe soweit möglich reduziert. „Die beteiligten Ämter der Stadt Bonn haben uns unter Hinzuziehung von Baum- und Naturschutzexperten überzeugend und detailliert dargelegt, dass die derzeit geplante Ausführung im Sinne von Natur- und Denkmalschutz, Urheberrecht und Radverkehr den bestmöglichen Kompromiss darstellt“, so Böttcher. „Weitergehende Forderungen und Änderungsanträge würden zwangsläufig zum Scheitern des gesamten Projektes führen. Letzteres kann unseres Erachtens jedoch nicht im Sinne von aktivem Natur- und Umweltschutz durch Steigerung des Radverkehrs und damit Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sein.“ Zudem würden die Eingriffe in den Baumbestand an Ort und Stelle mehr als kompensiert. Der ADFC dränge daher darauf, dass der Naturschutzbeirat in seiner Sitzung den Plänen der Stadt zustimme.