Dieser Mann ist glücklich – in seinem Alltag, im Jetzt. Wenn er mit dem Rad zur Arbeit fährt und morgens den Blick über die Stadt genießt. Wenn er mit voller Hingabe die von Top-Designern gestalteten Toilettenhäuschen im Zentrum Tokios reinigt. Wenn er zu Bäumen radelt, um sie zu fotografieren. Hirayama kommt in Wenders neuem Film fast ohne Worte aus, deshalb ist der Film so ausdruckstark, wurde Schauspieler Koji Yakusho bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Silbernen Palme für seine schauspielerische Leistung ausgezeichnet. 

Perfect Days wird von der Kritik als einer der besten Filme Wenders gefeiert. Ursprünglich sollte er für die Toilettengesellschaft The Tokyo Toilet eine Dokumentation über die neuen Toilettenhäuschen drehen, die im bekannten Stadtvierel Shibuya als kleine architektonische Perlen stehen – teils aus Holz, teils aus futuristischem Beton. Öffentliche Toilettenhäuschen sind in Japan nicht schmutzige verwahrloste Clos, sondern gepflegte Orte mit High-Tech-Toiletten beheizbaren Sitzen und eingebauten Bidets. 

Doch statt der Dokumentation hat Wim Wen-ders ein berührendes Werk über das Leben gedreht, über ein vermeintlich armseliges Leben. Hirayama findet die Schönheit des Lebens im Alltäglichen, beobachtet die Schattenspiele der Blätter, findet im Park einen kleinen Setzling, hört auf Musikkassetten Lou Reed, Van Morrisson oder Patti Smith. Und wir dürfen bei dieser Entdeckungsreise dabei sein.

Der Eintritt in das ADFC-Fahrradkino beträgt 9 €, für ADFC-Mitglieder 7 €.

Trailer (externer Link)